Manchmal möchte man weder viele Worte über ein Thema verlieren, noch sind sie überhaupt notwendig. Daher werden auch immer wieder kurz und prägnant Cocktailrezepte vorgestellt, dazu ein Foto, die persönliche geschmackliche Einschätzung. Das war es. Und hier geht es damit los:
Jesper Lind
- 4.5cl Gin (Beefeater 47%)
- 2.25cl Lustau East India Sherry
- 1.5cl Aquavit (Linie, substituiert mit Helbing)
- 1BL Vanillesirup (selbst hergestellt)
- 1 Dash Orange Bitters (selbst hergestellt, substituiert durch Regan’s No 6.)
Alle Zutaten auf Eis rühren, in vorgefrostete Cocktailschale geben, keine Deko.
(Nach Brian Miller, Death & Co, Seite 165)
Der Gin dient als Unterstützung für Sherry und insbesondere den Aquavit – dessen kräuterigen Noten verbinden sich wunderbar mit der Süße des Likörweins. In meinem Fall erscheint mir der Helbing etwas unpassend, ein Versuch mit Steinvikholm wurde angenehmer, weil im positiven Sinne runder. Der Helbing sticht sonst mit einigen Spitzen zu stark heraus. Gerade direkt am Gaumen schlägt auch der Vanillesirup noch in eine recht süße Kerbe – hier kann etwas reduziert werden. Ein wiederholenswerter, etwas würzig-bodenständiger Shortdrink, der gekonnt Aquavit einbindet. Vorstellbar, dass er aufgrund des anderen, subjektiv süßeren, Aromenspektrums, als bei vielen ganz klassischen Shortdrinks, auch Gäste anspricht, die einem Negroni oder Manhattan sonst ablehnend gegenüberstehen.