Take me higher

Was, wenn man eine Werbeanzeige für einen Drink sieht, man ihn unbedingt sofort nachmixen will, aber die zwei elemantaren Hauptzutaten fehlen?

Dann gilt das höchste aller Künste wie auch in der Comedy: Nein nicht nur Stand-Up (ok, man muss sich auch erst mal aufraffen), sondern Impro! Das kann gut gehen, muss es aber nicht. Wenn man aber nun noch zwei alternative tolle Produkte im Hause hat, die man eh mal unbedingt ausprobieren wollte, mit Aromen experimentiert und in etwa weiß, was einem selber schmeckt: na dann los!

Inspiriert hatte mich eine Anzeige für Appenzeller Alpenbitter in der aktuellen Ausgabe des Mixology Magazins für Barkultur (hier zum Online-Artikel dazu):

Lift Me Up

4 cl Appenzeller Alpenbitter
4 cl Cold Brew oder 1 kalter Espresso
3 cl Blaubeersaft
2 Dashes Angostura
8 cl Ginger Beer

Garnitur: Blaubeeren und Zitronenzeste

So weit so gut. ich weiß, dass mein Kollege Tim hier nun schon aussteigen würde. Er macht zwar nun auch in Kaffee beziehungsweise Espresso, aber diese Komponente in Drinks sagt ihm nicht sonderlich zu. Ich bin zumindest nicht abgeneigt. Aber das Problem bei der Rezeptur sind sowohl der Appenzeller Alpenbitter als auch der frische Blaubeersaft, nicht mal die Beeren sind im Haus. Kaffee hätte ich, egal ob aus der bequemen Nespresso Maschine oder handgemacht aus der kleinen alten Krups Novo Plus 988. Aber in der Bar steht noch das recht neue Produkt Slowbrew von Stempels aus Hamburg, welches auch noch getestet werden möchte, ebenso wie das selbst hergestellte Gingerbeer. Ebenfalls neu und noch nicht in Drinks verarbeitet steht ein spezieller Blaubeerlikör aus der österreichischen Alpenregion: Mirtillo von Freihof. Spannendes Produkt, denn es ist nicht einfach ein süßer Myrtillus-Likör, er enthält auch noch Wacholder, Limette und Ingwer – und das passt prima meiner Meinung nach! Hätten wir also fast alles – außer dem Protagonisten. Ersetzen werde ich ihn mit einem meiner Favoriten aus Italien mit Artischocke als wichtigem Aromaträger. Natürlich ist von Cynar die Rede. Ist es damit überhaupt noch nah am Original? Vielleicht nicht direkt, aber so sind ja nun auch großartige Twists wie Tommy’s Margarita und quasi auch der Gin-Basil Smash entstanden. Etwas mehr Abwandlung als bei Tommy’s, dafür etwas weniger als bei Jörgs Smash- und was soll ich sagen? Das Ergebnis weiß mich sehr zu überzeugen, auch wenn es sicherlich nicht so ein großer Hit wird, wie die zwei gerade genannten:

Take me higher

  • 4cl Cynar
  • 3cl Slowbrew
  • 3cl Mirtillo
  • 2ds Angostura
  • 1cl frischer Limettensaft
  • topoff mit Gingerbeer

 

Mein Gingerbeer ist eigentlich recht stark und nicht zu süß, aber dennoch tut dem Drink ein wenig frische Limette zusätzlich gut, vielleicht auch, weil der Cynar etwas süßer ist. Ziemlich erfrischender Pick-me-up, egal ob morgens oder an einem lauen sonnigen Nachmittag auf der Terasse.

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