Widow’s Laurel

Foto eines Widow's Laurel.Die Tage werden kürzer, der Regen ist nicht mehr warm, da darf es gerne etwas schwerer und komplexer mit Blick auf die Getränke werden.

In solchen Momenten blättere ich gerne durch das Death & Co-Buch, finden sich hier schließlich eine angenehme Mischung aus – mit einer gut sortierten Hausbar – direkt nachmixbaren Cocktails sowie Ideen und Kreationen, die etwas mehr Vorbereitungszeit hinter der Bar benötigen. Meine Wahl für diesen Dienstagabend fiel auf:

Widow’s Laurel

  • 6cl Calvados (Busnel VSOP Calvados, substituiert durch Boulard Pays d’Auge)
  • 1.5cl Drambuie
  • 1.5cl süßer Wermut (Carpano Antica Formula)
  • 1BL Pimento Dram (St. Elizabeth, substituiert durch The Bitter Truth)
  • 1 Dash Angostura Bitters
  • 3 Cocktailkirschen (als Deko)

Alle Zutaten auf Eis rühren, in vorgekühltes Coupette-Glas geben, die Kirschen als Deko auf einem Spieß hinzufügen.

(Nach Joaquin Simó, Death & Co, Seite 219)

Als würzigere und zugänglichere Version des Widow’s Kiss (Calvados, Chartreuse Jaune, Bénédictine, Angostura Bitters) im Buch angepriesen, war ich besonders auf das Zusammenwirken von Drambuie und Pimento Dram gespannt. Ersteres steht ehrlich gesagt seit Jahren ohne ernsthafte Nutzung in meiner Bar – ändert sich dies womöglich?

Die Nase nimmt zunächst sehr viel Calvados wahr, später ergänzt von süßeren Noten. Im Gegensatz dazu steht der erste Schluck – erstaunlich ausgeglichen, wobei erst am Gaumen sich die angekündigte Würze durch Pimento Dram und Wermut bemerkbar macht. Drambuie schlägt, zusammen mit dem Calvados, wieder im Nachklang durch. Dieser ist zwar langanhaltend, wenn auch eher aromenflach.

Konnte der Widow’s Laurel zur Reduzierung meiner Drambuie-Bestände bei? Eher nicht – optimal funktionierte die Idee leider nicht.

Tim
Seit 2013 tagsüber in einem Büro in Frankfurt am Main anzutreffen, steht der cocktailbegeisterte Betriebswirt abends gerne vor den Bartresen der Stadt, hinter seiner eigenen Heimbar oder sitzt mit der einen oder anderen Flaschen Schaumwein am Main. Nebenher liest er gerne - nicht nur Cocktailliteratur.

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